HALLO!

 

Ich bin Evelyn, freut mich. Für mich gerne ein Glas Rosé, danke.

Ja, du kannst mich auch Evy (‘Ewi’) nennen, einfach nicht Evi (‘Eefi’), das habe ich nicht so gerne.

Das ist mein Mann Adi, mein Sohn Leo, meine Tochter Louisa. Stimmt, ich bin bereits die Kleinste der Familie. So schnell geht es. 

Wir wohnen in Alpnach, das ist im Kanton Obwalden. Ja genau, dort wo die Helikopter fliegen. Aufgewachsen bin ich in Giswil am Berg oben, aber mein Vater ist Lungerer und meine Mutter stammt ursprünglich aus dem Kanton Luzern. Genau... man hört den Obwaldner Dialekt nicht so deutlich. Finde ich selber auch schade, früher ging es besser. Aber als ich mit 16 Jahren ins Lehrer*innenseminar nach Luzern ging, habe ich mir mein ‘oi’ automatisch abgewöhnt. Jetzt sage ich ‘ai’ wegen Adi. Meine beiden Brüder lachen mich deswegen manchmal aus.

 

Welche Stufen ich unterrichtet habe? Eigentlich alle, aber immer nur kurz. Ich war lieber in aller Welt unterwegs und arbeitete unter anderen bei einem Schulprojekt in Myanmar mit. Am längsten habe ich DaZ (Deutsch als Zweitsprache) unterrichtet, damals, als unsere Kinder noch jünger waren. Das hat mir sehr gefallen. Zuletzt war ich für ein Jahr Lehrerin für Bildnerisches Gestalten an einer 1. IOS. 

Vor ein paar Jahren machte ich eine Ausbildung zur Gestaltungspädagogin. Früher hätte man dem wohl am ehesten ‘Werklehrerin’ gesagt. In Zürich war das, am IAC. Kann ich übrigens wärmstens empfehlen, falls du auch gerne gestaltest. Als Gestaltungspädagogin habe ich mich nun selbständig gemacht. PAPERLA heisst das Atelier in Sarnen. Hier ist meine Visitenkarte. Ja, komm doch mal vorbei!

Mein liebster Werkstoff? Papier, würde ich sagen. Man kann so einiges machen damit. Ausserdem kann Papier Träger von viel Schönem sein... Bilder, Worte, Fotos, Skizzen, Collagen... Das alles stelle ich übrigens selber auch gerne her. Produkte? Ja, vielleicht gibt es die mal, irgendwann, ich tüftle eben lieber. Das habe ich von meinem Vater. Er ist Tüftler und Erfinder.

 

Die Ferien waren sehr schön, danke. Wir waren für zwei Wochen in Portugal in einem Surfcamp, schon zum dritten Mal. Vielleicht gehen wir nächstes Jahr wieder, mit einem Camper, dann können wir die eigenen Skateboards mitnehmen. Ja, wir haben alle eins. Skateboarden wurde zu unserem Familienhobby. Aber im Winter fahren wir Ski. Und ich ziehe mich auch immer wieder gerne zurück, lese etwas oder gehe an die frische Luft oder mache einen Kurztrip, ganz alleine. Und da ist ja auch noch unser Garten, über den wir hin und wieder die Kontrolle verlieren. Aber was soll’s, mit der Zeit wird man bei gewissen Dingen etwas gelassener, das ist das Schöne am Älterwerden. Ja klar darfst du fragen; ich bin Mittvierzigerin.

 

Hey ja, war schön, dich kennenzulernen! Schau, das Dessertbuffet ist eröffnet. Nein danke, kein Sorbet. Ich nehme lieber eine Kugel Stracciatella-Glacé. Soll ich dir auch einen Kaffee holen? Gerne einen Espresso. Schwarz. Was möchtest du?